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  • AutorenbildSusanne Bilz

Ich konnte absolut nicht widerstehen – the very famous Iris Apfel und Barbie


Kürzlich schrieb mir eine gute Freundin und wohl mehr aus Spaß, dass Iris Apfel gerade ihre neue Signature-Barbie vorgestellt habe und fügte das entsprechende Foto bei. Ich war schockverliebt.

Gleich zwei meiner persönlichen Ikonen auf einem Foto, Iris Apfel mit coolem Styling wie immer und mit der typischen, schwarzen Riesenbrille und Barbie, die Puppe im tupfengleichen Outfit und ebenfalls mit Brille.

Der Klick auf Deutschland’s liebsten Online-Händler war unausweichlich und weil es die neuste Version noch nicht zu kaufen gab und ich mich zwischen den beiden Vorgänger-Ausgaben nicht entscheiden konnte, erlaubte ich mir eine kleine Unvernunft und bestellte beide. Jetzt stehen die beiden Hübschen in meinem Büro und ‚wachen‘ über mein tägliches Tun.

Woher aber diese Begeisterung für eine alte Lady und eine Puppe?

Nun, mit Iris Apfel ist es einfach. Sie ist die Grand Dame aller Stilikonen und selbst in hohem Alter besitzt sie einen untrüglichen Sinn für Materialien, außergewöhnliche Kombinationen und den Mut zum unverwechselbar eigenen Look. Sie verkörpert echten Stil und ist der lebende Beweis dafür, dass Stil tatsächlich völlig unabhängig von Mode und Zeitgeist ist.


Mit Barbie ist es komplizierter zumal sie im Laufe der Jahre in Verruf gekommen ist. Sie sei verantwortlich für den Schönheitswahn junger Frauen und es wird gelästert, dass eine echte Frau mit einer solchen Figur nicht lebensfähig sei, was zweifelsohne stimmt. Und trotzdem ist Barbie eine Ikone für mich und ihr verdanke ich vielleicht sogar meine Liebe zur Mode und meinen Mut zur Kreativität.



Meine erste Barbie war eine Petra, die sehr viel günstigere Kopie der ‚echten‘ Barbie von Mattel. Meine Petra sah ein bisschen aus wie die Filmstars aus den frühen 40-ern des vergangenen Jahrhunderts. Mit ihrer weißen und völlig unkämmbaren Lockenfrisur war sie einfach ziemlich steif. Aber kurz darauf war Weihnachten und meine Patentante schenkte mir das Original von Mattel. Eine Puppe mit ‚samtiger‘ Haut, beweglichen Gelenken, taillenlangen, dunkelblonden, weichen Haaren und… damals… echten Wimpern.. Ohne dass mir Qualität als Begriff bewusst gewesen wäre, wusste ich schlagartig, wie sich der Unterschied anfühlt.


Ich hatte nie einen besonderen Sinn für Puppen im üblichen Sinn, so mit Windeln und Fläschchen und rosa und hellblau. Mein Reich war der Kaufladen mit seinen tausend Schächtelchen und Döschen oder Beduinenlandschaften und Zeltstädte zwischen Sofas und Sesseln oder den Büschen und Bäumen im Garten. Wir waren ohnehin sehr viel draußen, nie um Ideen verlegen und genossen die große Freiheit.

Barbie war anders. Sie war für mich ‚erwachsenes‘ Leben und sie verkörperte alles was ich als schön empfand und gerne später einmal haben wollte, und nicht im Sinne vom heutigen Schönheitskult. Als ich meine erste Barbie bekam, hatten meine Eltern gerade ein kleines Unternehmen gegründet und ich war so stolz auf die Beiden. Vielleicht auch wegen einer jungen Lehrerin, die mich augenblicklich als ‚Kapitalistenkind‘ bezeichnete und kräftig piesackte, mir damit auch zeigte, dass das etwas Besonderes war.


Ich liebte es, wenn meine Mutter morgens zum Frühstück kam, mit leichtem Make-Up und in ihrem Büro-Look. Das roch nach großer, weiter Welt und war so ganz anders als die Mütter meiner Freunde, die meist alle zuhause waren. Wie anstrengend das für meine Mutter war, konnte ich nicht abschätzen, aber für mich stand außer Zweifel, dass ich das einmal genauso machen wollte. Barbie verkörperte diese Erwachsenen-Welt und ich entwickelte eine große Kreativität um sie lebendig werden zu lassen.


Meine Mutter teilte meine Barbie-Begeisterung keineswegs und sie weigerte sich strickt, für irgendwelches Equipment Geld auszugeben, abgesehen davon dass das Angebot auch nicht vergleichbar war mit dem was es heute alles gibt. Also fing ich an mit Eigenkreationen. Die ersten Kleider entstanden aus den Stofflaschen von ausgemusterten Bettwäschekollektionen, die die Großeltern einer Freundin im Laden hatten. Alles war aus weißem, rosa, hellblauem oder gelbem Damast und wurde getackert, geklebt oder mit groben Stichen geheftet. Mit der Zeit kam Gehäkeltes, Gestricktes hinzu und mit fortschreitenden Fähigkeiten auch fein Genähtes aus Stoffresten und allem was ich schön fand und erwischen konnte. Am allerliebsten waren es ausladende Abendroben, seltsamerweise nie Brautkleider, samt Stolas, Hüten und Taschen. Nur bei den Schuhen musste ich mit dem Vorlieb nehmen, was meine Patentante hin und wieder aus den Staaten schickte.


All meine Schätze waren in einem Pappköfferchen aus dunkelrotem Karton mit schwarzem Karomuster untergebracht und bestgehütet. Ich konnte Stunden damit verbringen, einen verlorenen Schuh oder eines der vielen klitzekleinen Accessoires zu suchen. Ich hätte zu jeder Tages – oder Nachtzeit eine exakte Bestandsaufnahme machen können.


All das kam mir in den Sinn als ich das Foto von Iris und Barbie sah und wenn ich es genau bedenke dann spiegelte sich in meiner Barbie-Welt mein späteres Leben. Ich habe Design studiert und echte Kollektionen erstellt, ich habe nicht im Brautkleid geheiratet, ich habe Job und Familie unter einen Hut gebracht, Qualität ist immer noch wichtiger als Quantität, Kreativität ist mein Lebenselixier, ich liebe Ordnung und Struktur und ich kann immer noch stundenlang nach einem verlorenen Gegenstand suchen.


Heute erscheint mir der Gedanke, Barbie als Ikone in Betracht zu ziehen, völlig abwegig. Zu groß das Angebot an Zubehör und die Gier mit vorgefertigten Welten, die der eigenen Phantasie keinen Raum mehr lassen oder sie im Keim ersticken, den Profit zu steigern Das Argument, Barbie vermittle ein falsches Frauenbild, ist deshalb heute tatsächlich berechtigt. Leider ist es mit vielem, was wir heute für unsere Kinder als wichtig empfinden, ähnlich.


Für mich ändert das nichts. Für mich bleibt Barbie meine Ikone.


All das Wissen, welches ich meinen beiden Ikonen Iris und Barbie verdanke und mir in vielen Jahren im Fashionbusiness angeeignet habe bündelt sich heute in meinem Stylecoaching und in meinen Dress-for-Success-Workshops. Dort teile ich mein Wissen und gemeinsam erarbeiten wir uns die Basis zu Deinem ganz persönlichen Stil.




*Bildquelle: Iris Apfel Instagram (https://www.instagram.com/p/Ca5CsZYrkTQ/)



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